Jetzt sind wir richtig akklimatisiert. Wir bestellen wie selbstverständlich eine Currywurst und fahren mit schlafwandlerischer Sicherheit die U- und S-Bahn hin und her. Dazwischen wird immer wieder die Kamera gezückt und der Auslöser betätigt. Klar, dass ein Fotoclub nicht die Postkartenmotive in den Sucher nimmt, sondern auch mal abseits von den Trampelpfaden der Touristen seine Motive sucht. Heute haben wir auf dem Alexanderplatz mit unserer Wanderung begonnen. Dort ist allerdings nicht allzu viel zu sehen. Gerade wird dort auch sehr viel gebaut, so dass man kaum ungestört zum Schuss kommt. Gut, Schulklassen, die interessiert den Alex malen oder fliegende Händler mit Devotionalien aus sozialistischen Zeiten findet man natürlich immer noch.
Unsere erste Station ist das Amtsgericht Mitte in der Littenstraße. Die Sicherheitsschleuse darf problemlos durchquert werden, die netten Wachleute haben uns sogar Infomaterial in die Hand gedrückt. Das Treppenhaus des Amtsgerichtes ist aber auch ein fotografisches Schmuckstück. Wir können uns frei bewegen und hier nur ein paar wenige Bilder unserer üppigen Beute.
Gegenüber des Gerichtsgebäudes finden wir die Ruine des Franziskanerklosters. Es trifft sich gut, dass gerade eine kleine Kunstaustellung im Innern der Ruine ist.
Wir schlendern über das Nikolaiviertel zur Baustelle des Stadtschlosses und wollen schlussendlich zu den Hackeschen Höfen. Wen verwundert’s, dass weder die Schlossbaustelle noch der Berliner Dom auf unseren Bildern zu sehen ist – wir sind ja auch der Fotoclub.
Leider erwischte uns am Nachmittag der Regen. Wir besuchten dennoch die Hackeschen Höfe. Die ehemaligen Wohn- und Gewerbehöfe bilden heute ein Ensemble aus Kunstgewerbe, Kneipen, Bars, Modegeschäfte und vieles mehr. An einigen Stellen erinnern Pflastersteine aus Messing an deportierte Juden, die einstmals hier gelebt hatten.
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